blauregen

Wilder Wein als Selbstklimmer, mit Blauregen am Rankdraht.

Eine dicht bewachsene Fassadenbegrünung ist immer ein “Hingucker”. Das unmittelbare Grün am Haus vermittelt Atmosphäre.

Es gibt selbst hässlichen Betonklötzen noch Charme und Anmut. Dabei ist der optische Aspekt nur ein Vorteil von vielen.

Vorteile einer Fassadenbegrünung

  • Besonders im Stadtbereich bringt das Grün ein Stück Natur zurück. Das ist wichtiger für uns Menschen, als wir im allgemeinen wahrhaben wollen.
  • In dem Blätterkleid fühlen sich auch Vögel und Insekten wohl
  • Schallschutz bei dichtem Bewuchs (besonders wichtig bei enger Bebauung oder starker Verkehrsbelastung).
  • Besseres Mikroklima. Durch dichten Bewuchs filtern die Pflanzen den Feinstaub, kühlen im Sommer durch Beschattung und Verdunstung und isolieren im Winter, zumindest bei den Immergrünen Arten.

Gibt es auch Nachteile?

Ja, das will ich nicht verschweigen. Aber es ist eine persönliche Frage der Einstellung zur Natur, ob Sie dies als Nachteil empfinden und wie stark Sie es gewichten.

  • Spinnen und Insekten fühlen sich unter dem Laub wohl und kommen leichter durch die Fenster ins Haus.
  • bei hohen Fassaden hoher Pflegeaufwand. Die Pflanzen müssen mindestens 1x jährlich zurück geschnitten werden, damit sie nicht in Rolläden oder ins Dach einwachsen. (Sonst können Schäden entstehen)

Beschädigt der Fassadenbewuchs das Haus oder den Putz?

Nur bedingt (Efeu kann zum Problem werden)! Jedenfalls nicht bei ordentlicher Pflege und der richtigen Pflanzenwahl.  Auch hier ist eine überlegte Pflanzenauswahl im Hinblick auf das Mauerwerk, den Putz, die Isolierung wichtig.

Vier Möglichkeiten der Wandbegrünung

  • Der direkte Bewuchs an der Wand ohne Kletterhilfe. Selbstklimmer wie Efeu oder Wilder Wein sind am häufigsten verwendet.  Beste Isolierung, Kleingetier kommt leichter ins Haus, bei Isolierputz nur bedingt geeignet. Achtung: Bei Efeu ist Vorsicht geboten, wenn Putz und Mauerwerk Fehlerhaft sind. Die Wurzeln dringen in kleine Ritze ein und können Schäden verursachen.
  • Bewuchs an einer Kletterhilfe. Schlinger wie Knöterich, Geißblatt oder Blauregen brauchen eine Rankhilfe. Entweder als vorgeblendetes Gerüst (am besten in Edelstahl) oder gespannte Drahtseile in 50-100cm Abstand mit mind. 10-20cm Distanz zur Wand.
  • Auch Spalierobst kann man als Fassaden-Teilbegrünung sehen. Formschnitt-fähige Gehölze wie Feuerdorn oder Glanzmispel sind zur Teilbegrünung mit leichten Drahtgerüsten ebenfalls gut geeignet.
  • Integrierte Fassaden-Begrünungssysteme sind in der Regel Teil eines architektonischen Gestaltungskonzeptes mit vielfältigen Möglichkeiten. Diese Systeme werden direkt bepflanzt und beinhalten eine meist automatische Bewässerungsmöglichkeit.

Worauf ist zu achten?

Dimensionierung

Bedenken Sie das Gewicht der Kletterpflanzen, wenn sie nach 5 oder 10 Jahren die Wand voll begrünt haben. Wenn dann noch Regen und starker Wind hinzu kommen, lasten schnell einige hundert Kilo auf den Befestigungsdübeln.

Ein stehendes Gerüst, das an der Wand befestigt ist, kann ein Vielfaches an Lasten tragen gegenüber einem Drahtgerüst. Bei Draht ist zu bedenken, dass bei dem seitlichen Zug enorme Kräfte auftreten, abhängig vom Abstand zur Wand. Bei 16cm Isolierung und 14cm Wandabstand wirkt ein 30cm langer Hebel. Solche Kräfte sind bei einer Vollbegrünung kaum aufzufangen. Diese Hebelwirkung entfällt bei starrem Gerüst.

Achten Sie auf gute Haltbarkeit des Materials. Ein Holzgerüst in exponierter Lage, nur teilweise begrünt, kann nach 5-10 Jahren “Altersschwach” werden. Dann ein Gerüst auszutauschen, ist meist nicht mehr möglich ohne Schäden am Bewuchs Für mich ist deshalb Edelstahl die erste Wahl.

Unter Kletterpflanzen zur Fassadenbegrünung finden Sie konkrete Pflanzentipps.

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Fragen und Kommentare zu "Fassadenbegrünung"

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