Die Erfahrung zeigt es deutlich. Bei der Rasendüngung

  • wird am meisten Geld verbraten – und verdient.
  • tappen die meisten Gartenbesitzer im Dunkel.
  • nehmen Sie – neben dem Schnitt – den größten Einfluss auf das Rasenbild.

Wenn Sie die wichtigsten Grundlagen beim Rasen düngen verstehen, macht Sie das resistent gegen große Versprechungen und sicher bei der Anwendung. Sie werden sehen: Es ist richtig interessant! Und anschließend können Sie sich Ihren Düngekalender selbst erstellen. Mehr dazu erfahren Sie im Kapitel Rasen düngen – die Praxis.

Verfügbarkeit von Nährstoffen in Abhängigkeit zum pH-Wert.

Eisenmangel

Blattchlorose durch EisenmangelEin typisches Beispiel für eine Festlegung ist das Spurenelement Eisen. Basen sind negativ geladen (OH) und ziehen positiv geladene Ionen an. In einem basischen pH – Bereich wird also das positiv geladene Eisen an den OH– Komplex gebunden und ist für die Pflanze nicht mehr verfügbar. Die Folge ist Eisenmangel, der sich durch Blattchlorosen (Gelbfärbung zwischen den Blattadern) zeigt. 

Würde also bei pH 8 ein Eisendünger helfen? Nein! Das Eisen würde allenfalls den pH-wert geringfügig absenken.

Senken wir den pH-Wert auf 6 ab, brauchen wir meist keinen Eisendünger mehr geben. Auf einmal wird das bislang gebundene Eisen wieder verfügbar und die Pflanzen reagieren schnell mit kräftig-grünen Blättern.

Schwere Böden mit hohem Humusgehalt sollten neutral bis schwach sauer eingestellt sein, also pH 6,5 – 7,0. Leichte, humusarme Sandböden mehr im sauren Bereich bei pH 5,5-6,0. Kontrollieren Sie wenigstens einmal jährlich den pH-Wert. Das ist die Grundlage der richtigen Düngung.

Den pH-Wert messen Sie ganz einfach:

pH-Messung mit Lackmuspapier-StreifenDazu brauchen Sie Indikatorpapier. Das bekommen Sie in Apotheken. Eine 5m Rolle kostet um die 10 €. Es gibt auch spezielle Teststäbchen, die meist etwas teurer sind. Feuchten Sie die Messstelle gut an und warten einige Minuten. Reißen Sie ca. 5cm von dem Messpapier-Streifen ab und drücken es in den Boden. Nach 1-2 Minuten hat sich das Indikatorpapier verfärbt und Sie brauchen an der Farbskala nur noch den pH-Wert ablesen.

Sie sehen es schon: Der Test im Bild ergibt eine neutrale bis schwach basische Reaktion.

Je niedriger der pH-Wert, umso geringer ist die biologische Aktivität, also das Bodenleben, das für die Bodenfruchtbarkeit von so großer Bedeutung ist.

Ich verspreche Ihnen – jetzt geht es einfacher weiter!

Salzgehalt

Mineralische Dünger sind meist Salze unterschiedlicher Zusammensetzung. Bei Überdüngung steigt dieser Salzgehalt im Extremfall so stark an, dass die Bodenlösung der Pflanze Wasser entzieht – sie verbrennt (die stärkere Lösung zieht die schwächere an).

Der Salzgehalt muss aber nicht regelmäßig gemessen werden. Es reicht, wenn Sie Ihren Boden kennen und noch wissen, was sie wann an Düngern ausgebracht haben. Also bitte den Dünger überlegt ausbringen und aufschreiben, wann sie wie viel gegeben haben. Zu den Düngeempfehlungen kommen wir später.

Messung des SalzgehaltesMöchten Sie auf Nummer sicher gehen, dann empfiehlt sich ein kleiner Aktivitätsmesser. Der misst die Aktivität der Salzionen, die ja elektrisch leitfähig sind. Die Geräte sind mit einer Batterie ausgestattet. Sie brauchen nur die Sonde in die gut angefeuchtete Erde stecken und die Aktivität ablesen. Einfache Aktivitätsmesser werden zwischen 60 und 100 € angeboten.

Versprechen sie sich aber nicht zu viel davon, denn Sie wissen zwar, wie salzbelastet Ihr Boden ist, nicht aber, wie viel von welchen Nährstoffen. Das ergibt nur die Bodenprobe zuverlässig.

Die Reaktion des Bodens (und in der Folge die Reaktion der Pflanze) auf Salz-Überkonzentration hängt wesentlich von den Bodeneigenschaften ab.

Bodenpufferung

Wir hatten diesen Begriff schon bei der Bodenverbesserung erwähnt. Gemeint ist die Fähigkeit des Bodens, überhöhte oder zu niedrige Salz – bzw. Ionenkonzentrationen zu binden/zu speichern und bei Bedarf wieder an die Pflanze abzugeben.

In “höheren Kreisen“ bezeichnet man sie als Kationen-Austausch-Kapazität – kurz KAK. Darf ich das kurz erklären? Wenn Sie es eilig haben, dürfen Sie den nächsten Absatz überspringen.

Tonminerale und Ton-Humus-Komplexe sind die Grundlage der Bodenkolloide, die grob im Boden verteilt sind. Sie haben einen negativen Ladungsüberschuss. Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und viele andere Nährstoffe sind positiv geladen. Gelangen Sie in den Boden, werden sie von den Pflanzen aufgenommen. Die Nährstoffe, die die Pflanzen nicht gleich aufnehmen, werden von den negativ geladenen Bodenkolloiden gespeichert. Dieser Vorgang ist reversibel, d.h. Sind die freien Nährstoffe im Boden verbraucht, geben die Bodenkolloide die gespeicherten Nährstoffe frei. Ein faszinierender Vorgang.

Je mehr Tonminerale ein Boden hat, also je schwerer er ist, je mehr Humusanteile vorhanden sind und je höher der pH-Wert, umso günstiger ist die Bodenpufferung bzw. die KAK.

Organisch oder mineralisch Düngen?

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Die Wirkung organischer Dünger beruht auf der Aktivität der Bodenorganismen. Sie zersetzen organisches Material zu Wasser, Kohlendioxid und Nährstoffen. Der Gehalt an Nährstoffen, der für die Pflanzen verfügbar ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die zum Teil von uns nicht zu beeinflussen, meist auch gar nicht bekannt sind.

Temperatur-, Wasser- und Luftverhältnisse im Boden spielen z. B. eine wichtige Rolle, aber auch die Aktivität der Mikroorganismen im Boden und die Beschaffenheit des Düngers. Eine gezielte, genau berechnete Düngung ist also mit organischen Düngern nicht möglich. Das ist auch der Grund, weshalb sie im kommerziellen Gartenbau weitgehend verdrängt wurden.

Gleichwohl spielen Sie im privaten Nutz- und Ziergarten eine wichtige Rolle, weil da die naturnahe Bewirtschaftung und robuste Pflanzen wichtiger sind als der Ertrag je Quadratmeter. Außerdem sind sie Leckerbissen für das Bodenleben, es wird so gefördert. Schade eigentlich, dass organische Dünger teurer sind, als mineralische.

Mineralische Dünger (Kunstdünger) sind entweder künstlich hergestellt (z.B. Stickstoff, Phosphor), oder schon als Naturprodukt vorhanden und nur veredelt (z.B. Kali, Kalk). Der Vorteil der Mineraldünger liegt in der Handhabung: Sie sind exakt dosierbar, und zwar getrennt nach den einzelnen Hauptnährstoffen. So ist eine gezielte Herbstdüngung mit Kali oder eine reine N-Düngung im Sommer möglich. Sie sind auch günstiger als organische Dünger.

Aber sie haben auch ihre Tücken: zu hohe Dosierungen werden sofort bestraft. Dieses Risiko besteht zwar auch bei den Organischen, ist aber weitaus geringer. Außerdem tun sie absolut nichts für das so wichtige Bodenleben. Deshalb muss die Humus-Zuführung separat erfolgen.

Organisch-Mineralisch

Manche Nährstoffe stehen in organischen Verbindungen kaum zur Verfügung (z.B.Kalium). Dann ist es sinnvoll, organische Nährstoffe mit mineralischen zu einem Volldünger zu ergänzen.

Die Hauptnährstoffe

Auf jeder Düngeverpackung steht irgendwo auf der Rückseite, klein gedruckt, der Anteil der Hauptnährstoffe. Sicher haben Sie noch einen Rest im Keller – schauen Sie ruhig mal nach, ich warte so lange!

Die Nährstoffzusammensetzung von Düngern muss immer deklariert seinNa, haben Sie es gefunden? Da stehen meist drei oder vier, manchmal auch mehrere Zahlen, die nicht immer deutlich deklariert sind. Sie stehen immer in der gleichen Reihenfolge für die Hauptnährstoffe Stickstoff =N, Phosphor P, Kali = und Kalk =Ca. Manchmal stehen auch noch Magnesium =Mg und div. Spurenelemente dabei. 

Schauen wir uns die Nährstoffe N-P-K-Ca genauer an und zwar In der gleichen Reihenfolge wie sie auf der Verpackung stehen. Was bewirken sie, wofür brauchen wir sie?

Stickstoff

Mineralischer Stickstoff wird in einem sehr energieaufwändigen Verfahren aus der Luft gewonnen. Er ist wichtiger Bestandteil von Proteinen und gilt als wichtigster Nährstoff. Stickstoff ist quasi der Motor des Pflanzenwachstums. Er lässt Pflanzen (schneller) wachsen. Tun sie dies aber immer am oberen Limit, werden sie mastig, ihr Gewebe schwammig und sie werden anfälliger für Krankheiten (daher im Herbst keinen Stickstoff mehr auf den Rasen!).

Reine Stickstoffdünger werden für den privaten Gebrauch nicht angeboten, weil sie nur in großen Gebinden gehandelt werden. Ein Stickstoff betonter Volldünger ist zum Beispiel „Nitrophoska extra“ (N20-P5-K10-Mg3 sowie S, Fe, Zn)

Organische Stickstoffdünger sind z.B. Hornmehl oder Hornspäne mit 10-14% Stickstoff-Gehalt, wobei die groben Späne wesentlich langsamer wirken als das feine Mehl.

Stickstoff ist der Feind des Grundwassers. Es wird als Nitrat eingebracht bzw. von den Mikroorganismen zu Nitrat umgebaut. Was nicht von den Pflanzen verwertet und vom Boden gespeichert werden kann (Pufferung), sickert ins Grundwasser und sorgt dort für erhöhte Nitratwerte. Deshalb ist besonders bei Stickstoff eine bedarfsgerechte Düngung wichtig.

Nitratmessung und Bodenprobe

Die Bodenorganismen stellen durch den Abbau organischer Substanz Nitrat zur Verfügung. Nur die Differenz zwischen vorhandenem Nitrat im Boden und dem Bedarf der Pflanze dürfen wir ausbringen, damit wir unsere Umwelt dabei nicht schädigen. Deshalb sollten wir wenigstens einmal jährlich den Nitratgehalt im Boden messen. Mit etwas Routine können Sie den Test in einer Viertelstunde selbst erstellen.

Nitrat-Teststäbchen beziehen sie online oder im gut sortierten Fachhandel. Die Preisunterschiede sind allerdings gewaltig. Ein Stäbchen kostet, je nach Stückzahl je Verpackungseinheit, ca. 1-5 €.

Ziehen Sie an 5-10 verschiedenen Stellen ihre Bodenprobe bis in 10 cm Tiefe, vermischen Sie die Proben miteinander und füllen Sie 100 g Boden in einen Trinkbecher. Dann füllen Sie 100 ml destilliertes oder auch nitratfreies Leitungswasser dazu und verrühren das Ganze klumpenfrei. Drücken Sie ein Kaffeefilterpapier vorsichtig, möglichst tief ein.

Nach wenigen Minuten wird das Wasser durch den Filter dringen. Tauchen Sie das Teststäbchen für 1 Sekunde in die gefilterte Lösung ein. Nach 1 Minute vergleichen Sie die Verfärbung des Stäbchens mit der Farbskala und lesen so die Nitratkonzentration in Ihrem Boden ab.

Die abgelesenen Werte entsprechen Milligramm je Liter Erde. Geteilt durch zehn, entspricht das Gramm je Quadratmeter, zuzüglich der prozentualen Bodenfeuchte, die Sie im Durchschnitt mit 20 % annehmen können. Ein Beispiel: Sie lesen einen Wert von 100 ab. Das entspricht etwa 10 g je Quadratmeter an verfügbarem Nitrat +20 % für die Bodenfeuchte ergibt 12 g Stickstoff je Quadratmeter.

Zum Stickstoffbedarf kommen wir später. Nitrat-Teststäbchen

Im allgemeinen wird bei einer Bodenprobe kein Nitrat gemessen, obwohl es eigentlich eine sehr wichtige Größe ist. Der Grund dafür liegt in der Flüchtigkeit von Nitrat, das zum Beispiel bei höheren Temperaturen, nach einem Tag Transport und vielleicht noch einem Tag Bearbeitungszeit, stark verfälschte Werte ergeben kann. Deshalb macht eine Laboranalyse bei Nitrat nur wenig Sinn.

Phosphor

Phosphor erfüllt verschiedene Funktionen:

  • Er beeinflusst wesentlich das generative Wachstum der Pflanze, also die Blüten- und Samenentwicklung. Das interessiert uns für den Rasen weniger.
  • Er ist biochemischer Energieträger und deshalb an allen Stoffwechselvorgängen beteiligt.
  • Er fördert in hohem Maße das Wurzelwachstum. Für den Rasen bedeutet das eine kräftige Wurzelentwicklung mit hoher Scherfestigkeit der Grasnarbe. Eine eine Starterdüngung bei der Neuanlage von Rasen sollte immer Phosphor enthalten.

Rohphosphor ist nicht wasserlöslich. Er wird in Schwefelsäure gelöst und steht als Phosphat P2O5 zur Verfügung.

Mineralischer Phosphordünger ist z.B. Superphosphat (P18-S12). Es wirkt säuernd auf den Boden (Absenkung des pH-Wertes)

Organischer Phosphordünger ist zum Beispiel Knochenmehl

Phosphor wird kaum ausgewaschen, weil es sich stabil an die Tonminerale bindet.

Kali

Eine gute Kaliversorgung sieht man den Pflanzen bzw. dem Rasen an. Sie haben einen kräftigen Aufbau und eine satt grüne Farbe. Was bewirkt das Kali in der Pflanze?

Kali ist in erster Linie im Blatt aktiv. Es festigt die Zellwände, macht die Pflanzen dadurch stabil, kräftig im Aufbau und fördert die Frostresistenz. Außerdem übernimmt Kali die Aktivierung von Enzymen und steuert den Wasserhaushalt. Es fördert also durch die allgemeine Gewebefestigung die Krankheitsresistenz. Man könnte es beinahe als Wundermittel bezeichnen.

Kali ist ein Naturgestein, das wir – vermahlen – als Dünger verwenden. Deshalb ist es relativ günstig. Ein gängiger Kalidünger ist zum Beispiel Kalimagnesia, auch geläufig als Patentkali (K30-Mg10-S17).
Eine Kalidüngung Anfang Oktober nimmt der Rasen noch auf. Die Zellen der Gräser werden gefestigt und der Rasen kommt so in kräftigem Grün über den Winter. Zusätzlich werden die Gräser unempfindlicher gegen Frost.

Kalk

Hauptaufgabe der Kalkdüngung: Die optimale Gestaltung der chemischen, physikalischen und biologischen Eigenschaften des Bodens. Kalk verbindet die Tonteilchen zu größeren Krümeln und fördert so die Bodenlockerung und damit seine Durchlüftung. Diese wiederum ist die Grundlage für die biologische Aktivität der Mikroorganismen. Ein gesundes Bodenleben beschleunigt die Umsetzung organischer Bestandteile in Nährstoffe.

Fazit: Kalk ist in erster Linie ein Boden-Verbesserungsmittel. Als Dünger stabilisiert Kalk die Zellwände.
Auch Kalk ist ein Naturgestein, das wir – vermahlen – als Dünger verwenden. Vorsicht mit Brandkalk. Er ist ätzend und verursacht Verbrennungen. Deshalb nicht auf Pflanzen bringen. Brandkalk wird in Verbindung mit Wasser gelöscht und wirkt daher sofort im Bo­den. Kohlensaurer Magnesiumkalk muss erst aufgeschlossen werden und wirkt deshalb langsam.

Kalk ist problemlos einzusetzen. Zu beachten ist allerdings der pH-Wert. Er kann durch zu hohe Kalkdüngung in den alkalischen Bereich rutschen. Wegen der beschleunigten Umsetzung im Boden denken Sie bitte immer an ausreichende Zufuhr organischer Substanz, zum Beispiel in Form von Kompost.

Um den PH-Wert z.B. von 5,5 auf 6,5 anzuheben, geben Sie bei einem sandigen Lehmboden ca. 300 g kohlensauren Kalk je Quadratmeter. Bei Verwendung von Branntkalk reichen ca. 150 g je Quadratmeter, um den PH-Wert um 1 Stufe anzuheben. Allerdings ist bei Branntkalk Vorsicht geboten. Kommt der Kalkstaub in die Augen, in die Atemwege oder auf Schleimhhaut, kann es zu Verätzungen kommen. Tragen Sie bitte Schutzbrille, Gummihandschuhe und am besten auch einen Atemschutz.

Wässern Sie nach Gaben von Branntkalk gründlich, damit der Rasen bzw. die Pflanzen nicht verbrennen und der Kalk schnell wirkt.

Spurenelemente

Magnesium, Schwefel, Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Chlorid, Bor, Molybdän haben alle Ihre Aufgaben in der Pflanzenernährung. In der Regel gibt es aber keine Mangelerscheinungen, solange der pH-Wert unter 7, also im leicht sauren bis schwach sauren Bereich liegt. Bei neutraler und basischer Bodenreaktion werden Eisen, Mangan, Kupfer und Zink festgelegt und es kommt zu Mangelerscheinungen.

Die wichtigsten theoretischen Grundlagen zum Verständnis der richtigen Rasendüngung haben Sie jetzt gelesen. Was daraus für die Praxis folgt, wie Sie mit der richtigen Düngung nun zu einem gesunden, sattgrünen Rasen kommen, erfahren Sie im Kapitel Rasen düngen – die Praxis

Haben Sie Fragen zum Artikel? Klicken Sie hier um diese zu stellen.

Fragen und Kommentare zu "Rasen düngen - Die Grundlagen"

  1. Anita sagt:

    Ein sehr klarer und fundierter Artikel zum Thema Rasenpflege. Ich bin sicher, Sie haben mir damit geholfen. Ich weiß jetzt mehr oder weniger, was zu tun ist. Diese Informationen sind nämlich genau das, was ich gesucht habe.

  2. Koethologe sagt:

    Guten Abend Herr Löwer,
    ich freue mich über die wertvollen Informationen auf Ihrer Website. Bevor ich tiefer einsteige in die ‘Rasenexperten-Karriere’ hätte ich eine brennende Frage an Sie:

    Gibt es so etwas wie eine Norm, eine vorbildliche Praxis oder eine Mustervorgehensweise für Gartenbau-Unternehmen in Bezug auf Rasenanlegen?

    Meine Maßgabe wäre: Rasensaat (kein Rollrasen) mit neuem Mutterboden. Nicht die Geschwindigkeit bis zum grünen Rasen, sondern die Nachhaltigkeit soll entscheidend sein.

    Wie weit sollte die Erfolgs-Verpflichtung eines guten Gartenbau-Unternehmens über die reine Lieferung des Mutterbodens und das Einbringen der Rasensaat gehen?

    1. während des Rasen-Anwuchs-Phase (Wässern? Präsenz vor Ort, Unkraut-Management)
    2. falls das Unkraut viel schneller wächst als der Rasen (nach 3 Monaten, 6 Monaten, 1 Jahr, 2 Jahre)
    3. bei unbefriedigendem Rasen-Anwuchs: Was tun? PH-Wert Check?

    Welche Vorgehensweise in Bezug auf die Übernahme von Verantwortung / Gewährleistung des Gartenbau-Unternehmens gegenüber dem Auftraggeber betrachten Sie als ‘Branchen-üblich’, selbstverständlich oder auch als minimal?

    Was sollte der Auftraggeber typischer Weise leisten (müssen), damit der Rasen anwächst und 6 Monate, 1 Jahr, 2 Jahre später zumindest noch die Schulnote 2- bekommt?

    Vielen Dank und beste Grüsse
    Koethologe

    • Es gibt ja fast für alles eine Norm. So auch für Landschaftsbauarbeiten. In der DIN 18917 sind die Standarts für Fertigrasen wie für die Raseneinsaat einschl. der Bodenvorbereitung beschrieben.
      Eine Erfolgsgarantie kann es nur geben, wenn das Unternehmen auch die Pflege einschl. wässern und mähen übernimmt. Sonst gäbe es immer eine Lücke, wo sich das Unternehmen herauswinden kann.
      Üblich ist diese weitgehende Pflege allerdings nicht, weil sie extrem teuer ist (arbeitsintensiv und zeitraubend durch die Anfahrtkosten). Letztlich ist es Vertrauenssache, den richtigen Partner zu engagieren. Bei ordentlichen Fachbetrieben sind Sie in der Regel gut bedient. Eine Garantie haben Sie allerdings auch da nicht ohne Vollpflege.

  3. Nico H. sagt:

    Lieber Herr Löwer,
    mit Begeisterung habe ich Ihr Buch verschlungen und bin beim Thema Düngung auf den Begriff Kalisalpeter gestoßen. Leider ist mein Chemieunterricht recht lange her. Gibt es im (Fach-) Handel noch andere Begriffe für diesen Nährstoffdünger, weil leider alle von mir bis dato recherchierten Verkäufer ausschließlich Gewerbetreibende beliefern. Bei diversen Onlineplattformen wird des Öfteren Kalinitrat, Kaliumnitrat, Salpeter, Bengalsalpeter genannt, welche oft mit Lebensmittelqualität beworben werden, weil mit diesen scheinbar auch gewürzt werden kann. Doch auch hier gestaltet sich der Bezug schwierig bis unmöglich.
    Vielen Dank im Voraus für Ihren Mühen.

    • Es ist tatsächlich nicht so einfach, an Kalisalpeter zu kommen, jedenfalls nicht zu vernünftigen Preisen. Das mag vielleicht daran liegen, das Kalisalpeter (auch als Kaliumnitrat bekannt) auch als Sprengstoff genutzt werden kann. Schauen Sie mal unter royalbrinkman.de. Da gibt es Kalisalpeter in 25 Kg Säcken.
      Unabhängig davon ist Kaliumnitrat nur ein von vielen möglichen Düngern, um zum gleichen Ergebnis zu kommen. Es ist nur etwas mühsam, das ganze wieder neu auszurechnen.
      Viel Erfolg!

  4. Tobias sagt:

    Hallo Herr Löwer,

    ich habe mir ihr Buch zugelegt und habe hierzu eine Frage und würde
    mich freuen, wenn Sie mir einen Hinweise geben, wo ich diese Passage
    in ihrem Buch finde.

    In 9.2.1 haben Sie über einen Nitrat-Test erläutert und sind in ihrem
    Beispiel auf 12g/m² gekommen. Wenn wir einen N-Bedarf von 25g/m²
    annehmen, wie viel muss ich dann düngen? 25g/m² oder 25g – 12g Boden =
    13g zusätzlicher Bedarf über Düngung?

    2. Frage: Ich habe als Vorbereitung für die Aufstellung eines Düngeplans eine Bodenprobe an ein Labor geschickt. Du schreibst aber, dass die Nitrat- und damit die Schwefelmessung von einem Labor wenig Sinn macht wegen der Flüchtigkeit. Ich frage mich also, wie ein Labor den Stickstoff-Gehalt misst.

    3. Ich habe mir trotz der professionellen Bodenprobe für einen Nitrat-Test nach Dein Anleitung entschieden. Ich habe die Proben am Sonntag genommen und heute erst den Test gemacht. War das eine Schnapsidee auf Grund der beschriebenen Flüchtigkeit und ich sollte den Test wiederholen?

    Ich freue mich über Ihre Rückmeldung freuen.

    • Zur 1. Frage: Der N-Gehalt im Boden ist abzuziehen. Das wären dann 13 %, aber VORSICHT! 25g/qm ist der Jahresbedarf an reinem Stickstoff. Wenn Sie 12 Gramm im Boden haben, wäre das schon sehr viel, im Herbst wäre es viel zu viel. Im Buch ist auf Seite 94 eine Düngetabelle als Beispiel. Daran können Sie sich orientieren. Haben Sie im Frühjahr über acht Gramm je Quadratmeter Stickstoff im Boden, brauchen Sie diesen Nährstoff nicht noch zusätzlich düngen.

      Zu Frage 2 und 3: Für unsere Zwecke ist mir kein Labor bekannt, das N-tests durchführt. Das macht auch nicht viel Sinn. Sie können den Stickstoffgehalt mit Test-Stäbchen relativ sicher selbst bestimmen. Ich bin kein Chemiker und auch kein Analyse-Spezialist. Deshalb kann ich nicht sicher sagen, wie schnell sich der Stickstoff in zwei Tagen verflüchtigt. Aber da es nicht allzu warm war, denke ich, dass die Messung noch aussagekräftig ist.

  5. Helma Engler sagt:

    Welche Rasendünger Mischung empfehlen Sie bei Ph Wert 7 und größer?
    Freundliche Grüße
    Thomas Engler

    • Hallo Herr Engler,
      der pH-Sollwert liegt bei Rasen um 5,8 bis 6,5, je nach Bodenart, also schwach sauer. Einen fundierten Rat zu geben, setzt eine Bodenanalyse voraus. Aktuell habe ich einen Fall, wo der Boden einen extrem niedrigen Humusanteil aufweist. Da liegt es auf der Hand, Kompost zu “düngen”. So erhöhe ich den Humusanteil und fördere dadurch die Mikroorganismen im Boden. Gleichzeitig wirkt der Abbau organischer Supstanz säuernd auf den Boden. Das Problem ist, dass jeder Kompost eine andere Nährstoffzusammensetzung hat und deshalb kaum zu kontrollieren ist, welche Nährstoffe und Spurenelemente dem Boden zugeführt werden. Mit etwa drei Liter Kompost je Quadratmeter tun Sie Ihrem Rasen sicher etwas gutes.
      Zusätzlich oder alternativ ist der Einsatz sauer wirkender Mineraldünger angezeigt. Die sind aber abhängig von der Nährstoffsituation im Boden. Weit verbreitet zur Säuerung des Bodens ist der Einsatz schwefelhaltiger Dünger wie z.B. Schwefelsaures Ammoniak. Ich kann Ihnen aber ohne Kenntnis der Bodenanalyse beim besten Willen keine Anwendungs- bzw. Mengenempfehlung geben. Den pH-Wert zu senken ist immer schwerer, als mit Kalkgaben zu erhöhen.
      Viel Erfolg!

  6. Horst D. sagt:

    in der 41. KW werde ich nach dem Mähen (3,5 cm Schnitthöhe richtig?) mit Kalimagnesia düngen. Falls es danach (Tag nach dem Mähen) nicht regnet soll ich dann bewässern (habe eine Bewässerungssystem) oder ist das nicht erforderlich?

    • Das Kalimagnesia wird durch den Regen/Beregnung in den Boden gespült und aufgeschlossen. ohne Niederschläge würde nichts passieren. Abhängig von der Bodenfeuchte und falls der Regen ausbleibt also mindestens 2-3 mal kurz beregnen, um den Dünger in den Boden zu bringen.

  7. Frauke Jordan sagt:

    Wichtig bei der Messung des pH-Wertes wäre, zu erwähnen, daß das Teststäbchen mit DESTILLIERTEM Wasser angefeuchtet werden muß. Sonst wird daß Messergebnis verfälscht.

    • Richtig, danke für den Hinweis! Mit destilliertem Wasser bekommen Sie genauere Ergebnisse. Und noch genauer werden sie, wenn Proben von verschiedenen Stellen genommen zerkleinert, vermischt und mit destilliertem Wasser versetzt werden. Das ist mehr Aufwand, aber dafür haben wir eine zuverlässige Aussage.

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