Steinbeet, Schotterbeet, Kiesbeet, Steingarten… was ist das?

SteinbeetGemeint ist die Abdeckung einer sporadisch bepflanzten Gartenfläche mit Schotter, Kies und anderen Steinen in Verbindung mit einem Wurzelvlies. Das Steinbeet – richtig angelegt, hat den Zweck, Unkraut zu verhindern und außerdem gut auszusehen. Es hat nichts mit einem “Steingarten” zu tun. Ein Steingarten hingegen ist eine Anlage, deren Boden durch Sand, Schotter und Geröll soweit abgemagert ist, dass Magerrasenflora und trockenheitsresistente Gebirgspflanzen darin gedeihen.

Wozu ein Steinbeet?

Es ist “sauber” und verhindert Unkraut. Das sind in aller Kürze die zwei Hauptgründe für den Siegeszug der Steinwüsten. Unter der Steinschüttung wird ein Wurzel hemmendes Vlies verlegt, das Unkräuter hindert, an die Oberfläche durch zu kommen. So spart man sich einige Pflegearbeit und hat immer ein sauberes Stück Garten. Auf die Pflege und die Nachteile des Steinbeetes komme ich später. Zunächst erfahren Sie, wie Sie so ein Steinbeet richtig anlegen.

Das Steinbeet – richtig angelegt

Die Gestaltung

Grundsätzlich unterscheidet sich ein Steinbeet von einer offenen Gehölzfläche durch den spartanischen Bewuchs. Das Einzel-Exemplar, ein bizarr gewachsener, kleiner Baum, eine Gruppe Gräser oder zwei spartanische Solitärsträucher sollen zur Geltung kommen. Das tun sie aber nur, wenn Sie die Pflanzen sehr bewusst auswählen und geschickt platzieren.

Hier wachsen die Sträucher eben nicht zu einem geschlossenen Gehölzgürtel zusammen. Vielmehr liegt die Kunst in der Beschränkung. Weniger ist mehr! Das ist übrigens der häufigste Fehler bei der Anlage von Steinbeeten: Hier noch was, dort noch was und da ist auch noch zu leer. Und drei Jahre später …? Zugewuchert!

Das zweite Gestaltungselement ist die Geländemodellierung. Es muss nicht immer Topfeben sein. Eine weiche, harmonische Modellierung kann viel dynamischer wirken. Damit meine ich nicht, einfach so willkürlich einen Haufen Steine aufzuschütten. Oft ergeben sich solche Möglichkeiten der Modellierung aus dem natürlichen Geländeverlauf. Statt Palisaden zu setzen und die Höhe abzufangen, um eine Ebene zu bekommen, geht es viel einfacher, günstiger und interessanter: Ein einzelner Felsbrocken des gleichen Gesteins wie die Schüttung als Dominante, z.B. im oberen Drittel mit einer Felsenbirne kombiniert. Im unteren Drittel ein kleinerer Gegenpol, umgarnt  von einem japanischen Ahorn, die Steinschüttung – sonst nichts.

Experten, die solche Arbeiten fachgerecht ausführen können, finden Sie nach Eingabe Ihrer Postleitzahl unter Garten- und Landschaftsbaubetriebe in Ihrer Nähe.

Wurzelvliess

Als dritter Gestaltungsaspekt die Auswahl der Steine. Sie ist quasi unendlich. Verschiedenste Steinarten, Steinfarben, Körnungen, Kiese, Geröll oder Schotter… Schauen Sie nicht so viel beim Nachbarn und überall. Das führt zu den skurrilsten Ideen. Schauen Sie besser auf die unmittelbare Umgebung und beschränken sich auf ein Material: Wie ist das Haus verputzt oder verklinkert, Welches Material ist an der Terrasse oder am Weg verwendet, wie ist die Stützmauer beschaffen, welches Gestein dominiert in unmittelbarer Nähe. Lassen Sie all das auf sich wirken und die richtige Wahl wird sich Ihnen aufdrängen.

Die Anleitung zum Steinbeet

Die dreifache Körnung der Steinschüttung ist die Stärke der Schüttung. Bei einer Splittschüttung von z.B. 16 bis 32 mm Körnung tragen Sie also neun Zentimeter stark auf. Aber zunächst heben Sie die Fläche aus und planieren Sie, im Beispiel nun 9 cm unter Fertighöhe.Steinschüttung

Als Nächster Schritt folgen die Findlinge und Schließlich die Bepflanzung. Müssen die Findlinge nicht in der Erde Stabilisiert werden, können sie auch auf das Wurzelvlies.

Das Wurzelvlies

Bahnen von einem Meter Breite sind leichter zu verlegen als ein Vlies von z.B. 3×5 m. Es sei denn, Sie schneiden sehr großzügig Kreuzschnitte in das Vlies, um die Gehölze und Stauden nach dem Vlies einzupflanzen.

Auf Amazon.de finden Sie eine große Auswahl geeigneter Wurzelvliese.

Bei Bahnvlies pflanzen Sie vorher und machen passende Schnitte in die Bahnen, sodass sie ganz einfach um die Pflanzen herum arbeiten. An den Schnitten legen Sie einen mindestens 20 cm breiten Streifen darüber.Steinschüttung

Die Überlappung der Bahnen sollte ebenfalls mindestens 10 cm betragen. Fixieren Sie die Bahnen immer gleich mit einer Schaufel von Steinen, bevor Sie mit der nächsten Bahn weiter arbeiten.

An den Rändern schneiden Sie das Vlies ca. fünf Zentimeter größer ab und schlagen Sie es nach oben. Denn hier kommen am ehesten Unkräuter durch.

Ist die Folie fertig ausgelegt, dann tragen Sie die Steinschüttung auf. Endlich sieht man, dass es vorwärts geht – Fertig!

Steinbeet

Die Pflege

Das neu angelegte Steinbeet sieht gut aus, bleibt aber nicht so. Es gibt einige Faktoren, die Ihnen die Freude am Steinbeet schmälern können:

Algen:

Besonders in Schattenlagen, die langsamer abtrocknen, bilden sich verstärkt Algen. Sie sind bei hellen Steinen auffälliger, als bei dunklen und lassen das Beet ungepflegt erscheinen.

Laub:

Ein Steinbeet mit üppigem Bewuchs erfordert einen höheren Pflegeaufwand, weil die Pflanzen Blätter, Blüten oder Fruchtstände auf den Steinen hinterlassen. Besonders gilt das für Steinbeete unter oder in der Nähe von Bäumen.

Älteres SchotterbeetDas Laub ist regelmäßig zu entfernen, möglichst, bevor es nass wird. Trockenes Laub lässt sich mit einem Laubsauger leicht absaugen oder wegblasen. Sobald es nass wird, haftet es zu stark an den Steinen. Dann wird es mühsam, das Steinbeet zu säubern.

Nach einigen Jahren sehen Steinbeete oft ungepflegt aus, weil man den Pflegeaufwand unterschätzt hat (rechts): Das Steinbeet unter Bäumen wurde einige Jahre nur oberflächlich vom Laub befreit. Das Laub verrottet, wird zu bester Erde und erste Unkräuter keimen. Nach 10 Jahren ist es als Steinbeet nicht mehr zu erkennen. Es muss neu angelegt werden.

Die gewichtigen Nachteile und ökologischen Auswirkungen erfahren sie zusammen mit weiteren Infos unter Splitt-, Schotterbeet.

2 Kommentare
  1. Georg sagte:

    Auf einer Seite die sich “deingruen.de” nennt eine Anleitung für einen toten Schottergarten. Super!
    Zumindest fehlt ein Hinweis, dass es in manchen Bundesländern verboten ist solche Schottergärten anzulegen. Darauf solltet ihr vielleicht hinweisen.

    Antworten

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis:
Ihr Kommentar erscheint nicht sofort, sondern erst nach Überprüfung. Kommentare mit Spam-Links werden nicht veröffentlicht.

Ihre Mailadresse ist nicht öffentlich sichtbar. Selbstverständlich werden Ihre Daten von mir nicht weitergegeben.

Haben Sie Fragen zum Artikel? Klicken Sie hier um diese zu stellen.

Fragen und Kommentare zu "Das Steinbeet - richtig angelegt"

  1. Georg sagt:

    Auf einer Seite die sich “deingruen.de” nennt eine Anleitung für einen toten Schottergarten. Super!
    Zumindest fehlt ein Hinweis, dass es in manchen Bundesländern verboten ist solche Schottergärten anzulegen. Darauf solltet ihr vielleicht hinweisen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis:
Ihr Kommentar erscheint nicht sofort, sondern erst nach Überprüfung. Kommentare mit Spam-Links werden nicht veröffentlicht.

Ihre Mailadresse ist nicht öffentlich sichtbar. Selbstverständlich werden Ihre Daten von mir nicht weitergegeben.