Das sind die Themen:
Sind Blumenwiese und Magerrasen das selbe? Eine Begriffserklärung vorweg:
Blumenwiese
Als „Wiese“ oder Blumenwiese bezeichnen wir eine landwirtschaftliche Nutzfläche, die zur Erzeugung von Heu oder Silage gemäht wird (im Gegensatz zur „Weide“, deren Nutzen durch das Grasen von Tieren besteht). Ziel ist ein möglichst hoher Ertrag durch starkes Wachstum, was schon zeigt, dass die Wiese im Hausgarten in der Regel nicht zweckmäßig ist.
Magerrasen
Wenn von Blumenwiese die Rede ist, dann ist das Ziel im Hausgarten meist eine pflegearme, möglichst blütenreiche Grasfläche, in der sich automatisch eine artenreiche Vielfalt an Kräutern und Kleintieren einstellen. Solche Rasentypen bezeichnen wir als „Magerrasen“. Die Vorteile sind
- Große Artenvielfalt an Flora und Fauna
- Gutes Angebot für Bienen
- geringer Pflegeaufwand
Die Nachteile
- Magerrasenflächen sind nicht belastbar, scheiden also z.B. als Spielwiese aus.
- In enger Bebauung kann es zu konflikten mit Nachbarn kommen, die sich am Samenflug der Wildkräuten und -Gräser stören.
Der Weg zum artenreichen Magerrasen
Die Art und Zusammensetzung des Rasens ergibt sich aus den Bedingungen. Deshalb halte ich es nicht für sinnvoll, eine Blumenwiese auszusäen, die oft mit gezüchteten Gräsern und Kräutern bestückt ist. Übrigens sind viele dieser hoch gezüchteten Arten steril oder für Bienen unzugänglich (gefüllt blühende Sorten) und damit für Bienen wertlos. Eine bestehende Rasenfläche können Sie durch die Art der Pflege in einen Magerrasen umwandeln, indem Sie
- keine Düngung vornehmen und auch den Grasschnitt entfernen, um keinen Nährstoffeintrag zu haben. Je weniger Nährstoffe vorhanden sind, um so artenreicher und interessanter wird die Vegetation.
- Nur 1-3x jährlich mähen, um einer Verbuschung vorzubeugen. Die Mahd sollte aufgenommen und z.B. als Futter, als Mulchdecke auf anderen Nutzflächen genutzt oder auch kompostiert werden.
Bei Neuanlagen gibt es spezielle Biotoprasen-Mischungen für verschiedene Standortbedingungen und Zwecke:
- Landschaftsrasen mit und ohne Kräuer
- Landschaftsrasen für Böschungen als Eronsionsschutz
- Magerrasen füExtremstandorte, Trocken- oder Feuchtgebiete
Die Natur regelt alles
Letztlich wird sich die Natur selbst helfen: Die Artenzusammensetzung wird sich an die Standort- und Pflegebedingungen anpassen. Spezielle Saatmischungen können die grobe Richtung vorgeben, wobei sich diese Mischungen dann innerhalb weniger Jahre verändern. Das Angebot an speziellen Biotop-Mischungen ist sehr begrenzt. In Baumärkten ist es meist gar nicht und in Fachmärkten nur sehr selten zu bekommen. Deshalb an dieser Stelle eine Bezugsquelle: Garten-Wild www.duenger.tv (vertreibt die Rasenmischungen von Juliwa-Hesa in Heidelberg. Genauere Infos zu den Mischungen unter www.Juliwa-Hesa.de (allerdings kein Privatverkauf). Es kann natürlich auch Mischformen von Rasen geben. Bei größeren Flächen ist es durchaus reizvoll, z.B. die Randbereiche oder intensiv genutzte Flächen intensiv als Spielrasen zu pflegen und die Restflächen extensiv als Magerrasen. Ihre Umweltgedanken und Nutzungsansprüche bestimmen die Gestaltung.
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Hallo,
als kleine Zusatzinfo: mittlerweile gibt es standortangepasste und regionspezifische Saatgut-Mischungen von z.B. Saaten Zeller oder Rieger-Hoffmann.
Schöne Grüße