Die Fläche ist vorbereitet, gedüngt und der Samen steht bereit. Jetzt können Sie den Rasen säen. Je nach Zusammensetzung der Gräsermischung bringen Sie ca. 20 bis 30 g / qm Grassamen aus. Die genaue Aufwandmenge steht auf jeder Packung. Bemessen sie den Grassamen ruhig großzügig. So können Sie später kleine Ecken nachsäen oder Schadstellen reparieren, ohne nochmal eine neue Packung zu kaufen. Trocken und frostfrei gelagert, hält sich der Grassamen in der Regel gut zwei Jahre.

Die richtige Zeit

Rasensamen keimt bei +8 °C. Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 15 und 25 °C. Daraus ergibt sich ein Zeitfenster von etwa Ende März bis Ende September. Theoretisch können Sie in dieser Zeit säen. Bei anhaltenden Hitzeperioden jedoch wird Ihnen mit viel Glück nur die Hälfte des Samens aufgehen, weil die zarten Keimlinge einer hohen UV-Strahlung im Juli/August nicht gewachsen sind. Bei einer Aussaat im Hochsommer sollten Sie immer den langfristigen Wetterbericht im Auge behalten. Warten Sie auf eine kühlere Periode, wenn der Wetterbericht nicht mehr als 26 °C in den kommenden zwei Wochen voraussieht.

Justierung des Sähwagens

Versuchen Sie nicht, größere Flächen von Hand einzusäen. Sie brauchen sicher die doppelte Menge Rasensamen und werden am Ende einen „Fleckerl-Teppich“ haben. Zumindest, wenn sie nicht wirklich Routine im Aussäen haben.

Einfacher geht es mit einem Sähwagen, den Sie in vielen Gartencentern ausleihen können. Ich empfehle Ihnen, den Sähwagen auf die halbe Ausbringmenge einzustellen und in zwei Arbeitsgängen, kreuz und quer, zu säen. Sie stellen den Wagen also bei z.B. vorgeschriebenen 20 g nur auf 10 g ein. Das führt zu einem gleichmäßigeren Auflaufen der Gräser.

Aber vorher machen Sie bitte eine Sähprobe, damit Sie auch wirklich die gewünschte Aufwandmenge einbringen. Dazu legen Sie eine saubere Folie aus, füllen das Saatgut in den Sähwagen und fahren genau eine Fläche von 2 m2 ab. Dann schütten Sie den Samen in eine Schüssel zurück und wiegen ihn mit einer Briefwaage ab. Durch mehrmaliges nachjustieren des Sähwagens kommen Sie auf die richtige Dosierung.

Zum Rasen säen brauchen Sie trockenen Boden und bis zum Anwalzen darf es natürlich auch nicht regnen, sonst würde der Samen und die Erde an der Walze kleben.

Rasen säen

Die meiste Arbeit ist geschafft. Jetzt brauchen Sie nur mit dem Sähwagen einmal kreuz und einmal quer zu fahren. Achten Sie bei Rasen säen darauf, dass sie immer eine Radbreite Überlappung haben. (kleine Nachlässigkeiten bestraft der liebe Gott nach ungefähr zwei Wochen, wenn die Lücken zu sehen sind).

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Einarbeiten

Rasensanierung_Kompost_auftragen

Der nächste Arbeitsgang ist das Einarbeiten des Samens. Es geht darum, dass der Samen eine bessere Verbindung mit der Erde hat. Er darf nicht zu tief eingearbeitet sein, denn Gräser sind Lichtkeimer. Außerdem ist der Samen so besser vor Vogelfraß geschützt, was besonders im Frühjahr wichtig ist.
Das Einarbeiten erledigen Sie am besten mit dem Holzrechen. Aber das ist gar nicht so einfach, wie es sich anhört:
Rechen Sie die Fläche systematisch in langen Zügen (immer nur einmal) ab. Das reicht vollkommen aus. Kommen Sie nicht auf die Idee, bei der Gelegenheit noch kleinere Unebenheiten auszugleichen. Damit würden sie die gleichmäßige Ansaat wieder durcheinanderbringen.

Rasen_walzenAuch zum Anwalzen des Samens sollte die Walze mit Wasser gefüllt sein. Bei 60 cm Breite sollte sie mindestens 30 kg wiegen, um dem Samen eine schlüssige Verbindung mit dem Boden zu geben.
Problemstellen sind oft Böschungen. Hier empfiehlt es sich, immer nur von oben nach unten zu arbeiten, damit beim hoch schieben keine deutlichen Fußspuren zurückbleiben.

Wenn Sie den Platz zur Lagerung haben, kaufen Sie sich eine Rasenwalze. Sie werden Sie öfter brauchen, zumindest immer nach dem Vertikutieren. Hier finden Sie Rasenwalzen bei Amazon.

So, die Arbeit ist getan – jetzt kann es regnen! Wenn nicht, müssen Sie nachhelfen, sonst war die ganze Arbeit umsonst!

Beregnen

Rasenberegnung mit VieleckregnerSobald der Samen feucht wird, beginnt der Keimungsprozess. Die Samen quellen auf und die ersten zarten Keimlinge sprießen nach 6-10 Tagen hervor.
Da wir aber eine Gräsermischung haben, gibt es auch Samen, die erst nach 3-4 Wochen keimen (z.B.die Wiesenrispe). Während der gesamten Keimphase dürfen die Keimlinge zu keinem Zeitpunkt trocken stehen.

Während einer Hitzeperiode bei 30 °C und mehr hätten wir jetzt ein Problem.  Auch das ist ein Grund, weshalb von einer Aussaat im Juli/August allgemein abgeraten wird.

Achten Sie bei der Auswahl und beim Einrichten der Regner darauf, dass der Samen nicht durch zu grobe Wasserstrahlen weggeschwemmt wird. Viereckregner mit dünnen Strahlen und gleichmäßigerer Verteilung sind dafür besser geeignet als Kreisregner. Bei kleinen Flächen tut es natürlich auch der Wasserschlauch mit einer feinen Brause, solange Sie die Einsaat nicht betreten müssen.

Weitere Infos finden Sie unter dem Thema Rasenbewässerung.
Bedenken Sie, dass der Boden möglicherweise tief gehend ausgetrocknet ist und in den ersten Tagen sehr viel beregnet werden muss. Deshalb kann ich so pauschal keine Wassermenge angeben. Beregnen Sie sicherheitshalber am ersten Tag wenigstens ein bis zwei Stunden jeweils morgens und abends. Danach graben Sie vorsichtig bis 10cm Tiefe, um die Bodenfeuchte im unteren Bodenbereich zu beurteilen.

Ist der Boden ausreichend durchfeuchtet, sollte an sonnigen Tagen eine Wassermenge von 10-30 Liter je qm ausreichen. Aber nochmal: Besser, als sich an Zahlen zu halten ist immer, es selbst durch genaues Beobachten zu beurteilen. Sie sehen das schon, wenn der Boden stellenweise heller wird. Im Zweifelsfall geben Sie lieber mehr Wasser, als zu wenig.
Um eine Kontrolle über die Beregnungsmenge und die natürlichen Niederschläge zu haben, empfehle ich Ihnen, einen Niederschlagsmesser aufzustellen. Das ist keine große Investition und interessant zu beobachten. Er wird Ihnen eine gewisse Sicherheit geben, wenn die Frage ansteht: „Soll ich – oder soll ich nicht?“

Ist Ihr Rasen aufgegangen und bildet nun einen dichten Teppich, beschattet er den Boden schon selbst und Sie können die Bewässerung auf Normalmaß zurückführen. Die kritische Zeit hat er dann überstanden.

Rasen mähenDer erste Schnitt

Nach 2-3 Wochen werden Sie unter günstigen Bedingungen einen deutlichen, grünen Flaum sehen und nach 4-6 Wochen sollte Ihr Rasen ca. 8-10cm hoch sein. Das ist genau die richtige Höhe für den ersten Schnitt.
Zuvor aber lassen Sie den nassen Boden etwas abtrocknen. Sonst ist er weich und Sie hinterlassen Fußabdrücke, denn die Grasnarbe trägt noch nicht.
Für den ersten Schnitt sind scharfe Messer besonders wichtig, damit die zarten Gräser nicht wieder gelockert und mehr als notwendig verletzt werden. Außerdem ergibt ein sauberer Schnitt einfach ein schöneres Bild. Falls Sie also Ihren alten Mäher aus dem Schuppen holen, lassen Sie die Messer
schärfen.

Die Schnitthöhe soll beim ersten Schnitt 6cm nicht unterschreiten. Die Gräser sind ja noch ganz am Anfang ihres Lebens und wollen wachsen. Sie sollen nicht durch einen Tiefschnitt mehr als nötig geschwächt werden und ins Stocken geraten. Bei leichten Böden ist es sinnvoll, die gemähte Fläche zu walzen. Wenn die Gräser durch das Mähen gelockert werden, bekommen sie durch das Walzen wieder einen festen Bodenschluss. Die weiteren Schnitte sind unter Rasen mähen beschrieben.
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neuen Rasen!

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