MulchmäherAus ökologischer Sicht ideal

Auch beim Mulchmäher schneidet ein horizontal rotierendes Messer die Gräser ab. Das hat er mit dem Sichelmäher gemeinsam. Durch speziell gekröpfte Messer entsteht ein Luftwirbel, der das Schnittgut mehrmals zum Messer führt. So wird das Gras fein zerkleinert. Der Luftwirbel sorgt gleichzeitig für eine gleichmäßige Verteilung der fein gehäckselten Gräser.

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Beim Mulchen beachten

MulchmesserDa die Pflanzenteile sehr fein und quasi schon „durchgewalkt“ sind, beginnt sofort ihre Zersetzung. Bei einem Schnitt von z.B. 6 cm auf 5 cm im Turnus von 3-4Tagen ist das letzte Schnittgut unter Idealbedingungen zersetzt, bevor Neues folgt.

Wächst der Rasen schneller, als sich das Schnittgut zersetzen kann, muss es aufgenommen und vom Rasen entfernt werden. Anderenfalls setzt es sich im Rasen fest, verfilzt und führt zu vermindertem Wachstum. Außerdem wird die Grasnarbe lichter und anfälliger gegen Pilzkrankheiten.

Dies bedeutet, dass

  • während der Haupt-Wachstumszeit im April/Mai ca. jeder zweite Schnitt entfernt werden muss
  • zeitlich sehr regelmäßig zu mähen ist und
  • nur bis maximal 2 cm langes Schnittgut noch liegen bleiben darf.Rasenmulch
Regelmäßiges Mähen

Längeres Schnittgut zersetzt sich langsamer. Die Qualität
des Rasens würde langfristig leiden. Also, je kürzer, desto
besser. Daraus ergibt sich ein kleines Problem während Ihres Urlaubs:

Entweder, Sie finden einen Wohltäter, der die Arbeit regelmäßig übernimmt, oder Sie entfernen nach drei Wochen Mähpause das hoch gewachsene Gras komplett. Dann aber bitte in zwei Mähgängen im Abstand weniger Tage.

Geringer Mehraufwand

Der Mehraufwand des Mulchens ist kaum auszumachen. Eine gut gepflegte Rasenfläche braucht bei konventionel­lem Mähen mit Abräumen des Mähguts ca. 20-25 Schnitte pro Jahr. Beim Mulchmähen gehen wir von 40-50 Schnit­ten aus, wobei sich der Zeitaufwand durch das entfallende Abräumen halbiert. Nur ca. 8- 10 Schnitte sind abzuräumen.

Der wesentliche Vorteil des Mulchens besteht in der Rückführung organischer Substanz in ihren natürlichen Kreislauf. Durch ständiges Entfernen des Schnittguts wird dem Boden organische Substanz – und damit Nährstoffe – entzogen. Diese Nährstoffe wären dem Boden über Dünger und Bo­denverbesserer wieder zuzuführen. Außerdem ist die Mulchtechnik auch ein zusätzlicher Schutz vor der Austrocknug des Bodens. Beim Mulchen ist nur etwa ein Viertel der Nährstoffe zuzu­führen, wie bei konventionellem Mähen. Das ist doch was oder?

IMGP1924Die Qualität des Mulchens ist leicht zu überprüfen, indem Sie mit der flachen Hand über die gemulchte Fläche streichen. Es dürfen keine Grasreste oben zwischen den Halmen liegen (sie würden nicht schnell genug verrotten und sähen unschön aus).

Das Mulchmaterial soll direkt unten an der Grasnarbe liegen. Je feiner es zerkleinert ist, umso leichter ist das möglich.

Ein kritisches Wort zur Ökobilanz

Ein dickes Plus besteht darin, dass der natürliche Nährstoffkreislauf weitgehend geschlossen bleibt.

Der große Nachteil besteht jedoch darin, dass kaum noch Natur in dem kurz gemähten Rasen steckt. Ökologisch ist er so wertvoll wie ein Feldweg. Das werden Sie merken, wenn Sie eine kleine Rasenecke in Ihrem Garten extensiv pflegen.

Deshalb ist es eine Überlegung wert, nicht die ganze Rasenfläche intensiv zu mähen. Ein paar Quadratmeter als Naturinsel zu belassen, ist besser als nichts.

Besser testen statt vertrauen

Mulchmäher sind wegen ihres höheren Kraftbedarfs fast nur mit Bezinmotor zu haben.
Viele Hersteller preisen ihren Mäher auch als Mulchmäher an. Ich kann die Funktion nicht bei allen überprüfen. Aber da ist Skepsis angebracht, weil ein Mäher mit Grasfangkorb nicht gleich zum Mulchmäher wird, indem man den Fangkorb entfernt.
Einige Hersteller bieten Umrüst-Sätze für ihre Geräte an. Meist ist das Kernstück ein spe­ziell geformtes Messer. Erfahrungsgemäß sind aber speziell für ihren Zweck entwickelte Maschinen in ihrer Handhabung und Funktion den Kombigeräten haushoch überlegen.

Alternative Rasenroboter

Gemessen am Arbeitsaufwand und an der Qualität der Mähpflege ist der Rasenroboter dem handgeführten Mulchmäher mehrfach überlegen.

Neben der Arbeitsersparnis besteht der Hauptvorteil des Mähroboters darin, dass er in kürzeren Intervallen mäht und ein feineres Schnittbild erzielt. Mehr dazu lesen Sie auf den verschiedenen Seiten über Rasenroboter.

Wiese mulchen.

Wir haben bis jetzt nur den gepflegten Rasen besprochen. Das ist ja auch unser Thema. Der Vollständigkeit halber will ich auch noch kurz auf die Wiese einge­hen.

Der Mulchmäher wurde ursprünglich für Wiesen und für die Kultivierung von Ödland entwickelt. Die Motivation ist, dem Boden die organische Substanz mit ihren Nährstoffen zu erhalten und gleichzeitig den Boden vor Austrocknung zu schützen. In der Landschaftspflege werden Schlegelmähwerke eingesetzt. An einer rotierenden Walze hängen bewegliche Schlegel oder Ketten, die Gras wie Gebüsch mähen und gleichzeitig vermulchen.

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Fragen und Kommentare zu "Mulchmäher"

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