Das sind die Themen:
Im ersten Jahr nach dem Kauf sind Ihre Kübelpflanzen sehr wüchsig und sehen toll aus: Kompakter Wuchs, gesunde Farbe, volle Blüte. Nach ein bis zwei Jahren wird der Topf zu klein und Sie müssen Umtopfen. Ist das überhaupt notwendig? Wann ist die beste Zeit? Welches Substrat brauchen Sie? Wie groß muss der Topf sein?
In den Beiträgen Kübelpflanzen richtig überwintern und Rückschnitt bei Kübelpflanzen erfahren Sie mehr.
Ist umtopfen überhaupt notwendig?
Es gibt sichere Signale, wann Ihre Pflanzen einen größeren Topf brauchen.
- bei versauerter Erde durch Staunässe
- wenn die Pflanze den Topf verformt oder sprengt
- bei kümmerlichem Wuchs (kann aber auch Nährstoffmangel sein)
- wenn die Wurzeln die Erde über den Topfrand hochdrücken
- bei grobem Missverhältnis zwischen Topf- und Pflanzengröße
Wann ist die beste Zeit?
Im Frühjahr ist zweifelsfrei die günstigste Zeit, Pflanzen umzutopfen. Die Pflanzen wurzeln dann am schnellsten in die frische Erde ein. Im Winterquartier ruhen die Pflanzen. Dann brauchen sie keinen größeren Topf, keine frischen Nährstoffe und keine frische Erde – Im Gegenteil!
Bis zum Spätsommer, etwa bis Ende August ist das Umtopfen auch noch vertretbar. Da reicht die Zeit gerade noch zum Einwurzeln, bevor die Winterpause naht. Achten Sie dann besonders darauf, dass die Pflanzen über den Winter keinesfalls zu feucht stehen.
Im Notfall immer! Bei Versauerung der Erde – bei zu nassen Substraten, die Wurzelfäule hervorrufen – bei akuter Überdüngung.
Welches Substrat?
Kübelpflanzen bleiben mitunter viele Jahre im gleichen Kübel. Deshalb ist ein Substrat gefragt, das stabile biologische und physikalische Eigenschaften hat. Die wichtigsten Kriterien sind gute Luftdurchlässigkeit und wenig organische Substanz.
Spezielle Substrate für Kübelpflanzen enthalten Splitt, Lava oder andere mineralische Anteile, Lehm, Kokosfasern, Humusanteile und sind auf einen PH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 eingestellt. So gewährleisten sie die optimale Versorgung der Wurzeln mit Luft, Nährstoffen und Wasser.
Ich lege bei diesen Substraten nicht viel Wert auf den Dünger. Den gebe ich je nach Bedarf lieber selbst, individuell, wie es die verschiedenen Pflanzen brauchen. Im zweiten Standjahr muss ohnehin nachgedüngt werden.
Wie groß muss der Topf sein?
Das ist pauschal gar nicht so einfach zu beantworten. Es ist abhängig von der Pflanzenart, vom Alter, dem Standort und der Vitalität. Als groben Anhaltspunkt empfehle ich, Ihre Schützlinge in einen 10% bis 30% größeren Kübel als den vorherigen umzusetzen.
In jungen Jahren wird sicherlich in kürzeren Abständen umgetopft, weil die Sträucher stärker wachsen (sollen). Dann wähle ich die Topfgröße 20-30 % größer als zuvor. Viele Großpflanzen können aber durchaus 10 Jahre und länger im gleichen Kübel stehen. Sie sollen oft gar nicht mehr so sehr wachsen. Dann sollte der Kübel max. 10% größer gewählt werden als zuvor, sonst gerät der Zuwachs außer Kontrolle. Unter Umständen ist es auch sinnvoll, nur die Wurzeln um 20% zu kappen und den Kandidaten wieder in den alten Kübel mit frischem Substrat einzusetzen.
Haben Sie Fragen zum Artikel? Klicken Sie hier um diese zu stellen.
Guten Tag, ich habe einen Goldahorn und einen sogenannten Bonseiahorn im Topf und das seit mehr als 10
Jahren. Der Topf soll nicht grösser sein. Darf ich die Wurzeln rundherum abschneiden, um sie wieder in den alten Topf zu bekommen?
Danke im voraus für Ihre Antwort.
Freundliche Grüsse Doris Warmhold
Hallo Frau Warmbold,
da hätte ich Bauchweh, wenn so ein Baum 10 Jahre im gleichen Topf war! Wenn es wirklich nicht anders geht, reduzieren Sie das Risiko auch durch Rückschnitt der Triebe, um die Verdunstungsfläche zu reduzieren. Besonders in den ersten Tagen eher im Schatten platzieren und durchdringend wässern. Viel Glück!