Das sind die Themen:
Baumstumpf entfernen oder belassen?
Nach der Baumfällung taucht die Frage auf: den Baumstumpf entfernen durch ausgraben, mit der Seilwinde ziehen, mit der Stubbenfräse ausfräsen oder einfach stehen lassen?
In Pflanzflächen ist die Entfernung des Wurzelstocks meist nicht notwendig. Pflanzen Sie daneben einen Strauch oder Bodendecker, dann sieht man den Baumstumpf nicht und er kann die nächsten Jahre ungestört vor sich hinrotten.
Unterstützend sägen wir dann tiefe Einschnitte in den Wurzelstock. Das eindringende Wasser soll den Baumstumpf bei Frost sprengen. Außerdem sorgen Luft in Verbindung mit Feuchtigkeit für eine schnellere Verrottung.
Allerdings kann es viele Jahre, bei großen Hartholz-Baumstümpfen sogar Jahrzehnte dauern, bis sie verrottet sind. Das ist dann die Arbeit von Holz zersetzenden Pilzen.
Bei Baumarten, die leicht wieder aus dem Wurzelstock austreiben, wie z.B. einige Prunus-Arten oder die Haselnuss, entferne ich den Wurzelstock lieber komplett.
Wurzelstock ausgraben und ziehen
Kleinere Bäume von 20cm Stamdurchmesser sind nach der Kappung der Hauptwurzeln mit relativ geringem Aufwand zu entfernen
- mit einem vierfach übersetzten Flaschenzug, von einer Person gezogen, bringen Sie leicht 300-500 Kilogramm Kraft an den Stamm.
- Ein Seilzug oder Ratschen-Kettenzug bringt eine bis fünf Tonnen Kraft auf
- Wir arbeiten oft mit einer Motor-Seilwinde, die es auf eine Tonne Zugkraft bringt. Mit Hilfe einer Umlenkrolle sind also zwei Tonnen Zugkraft zu erreichen.
Das funktioniert bei Flachwurzlern wie z.B. der Fichte recht gut. Setzen Sie den Stamm leicht auf Zug. So merken Sie durch den kleinen Ruck sofort, wenn eine Zugwurzel durchtrennt ist.
Denken Sie bei der Baumfällung an den Hebel. Mit einem Meter Stamm Stamm als Hebel können Sie nicht viel ausrichten. Besser sind drei Meter Stammhöhe, die Sie stehen lassen sollten. Bei stärkeren Bäumen besser fünf Meter.
Probleme beim Wurzel Ziehen
Einige Probleme können auftauchen, die Sie vor Arbeitsbeginn bedenken sollten.
Grenzt der Wurzelbereich an Gehsteige, Wege, Gullys oder andere Bauwerke, dann ist zumindest Vorsicht geboten. Achten Sie konzentriert darauf, was die Wurzeln ggf. unterirdisch losreißen. Kappen sie die betreffenden Wurzeln mit der Axt. In solchen Fällen scheidet die Motorwinde aus, weil sie viel zu schnell arbeitet. In unserem Fall ist die Zuggeschwindigkeit jedenfalls nicht regelbar.
Sicherer ist es, den Wurzelstock ca. einen Meter um den Stamm herum ca. 60 cm tief abzugraben und die Wurzeln zu kappen. Bei Tief- und Herzwurzlern funktioniert das jedoch nicht. Deshalb wählen wir auch bei kleineren, schwierigen Bäumen die Baumstumpffräse zur Entfernung des Wurzelstocks.
Vorsicht, gefährliche Arbeiten!
Die Arbeit mit Zuggeräten, insbesondere mit den Seilwinden mit und ohne Motor, ist gefährlich. Deshalb
- Tragen Sie einen Schutzhelm mit Visier und Schutzhandschuhe (besonders bei Stahlseilen)
- achten Sie auf intaktes Gerät, vom Seil über Winden bis zu den Karabinern
- meiden Sie den Gefahrenbereich. Reist ein Seil oder bricht ein Karabiner, fliegen regelrechte Geschosse unkontrolliert durch die Luft.
- lenken Sie das Zugseil möglichst geschickt um, sodass für Sie keine Gefahr besteht
- Verwenden Sie lieber Dyneema-Seile statt Stahlseile. Die Verletzungsgefahr ist geringer und die Zugkraft bei gleicher Stärke etwa identisch.
Starke Baumstubben ausfräsen
Große Baumstümpfe über 20 cm Stammdurchmesser und Tiefwurzler fräsen wir mit der Stubbenfräse aus. Oft haben die Wurzeln zuvor Gehsteige hoch gedrückt oder Abwasserrohre zerstört.
Im Vergleich zum Ausgraben und Ziehen von Wurzeln ist das Ausfräsen enfacher und sicherer. Zumindest bei Stammdurchmessern über 20cm und bei Tiefwurzlern. Aber auch hier ist einiges zu beachten.
Die Arbeit mit Baumstumpffräsen
Diamant bestückte Fräszähne sind an einer schweren Schwungscheibe befestigt. Die Fräszähne arbeiten den Baumstumpf mit hoher Drehzahl ab. Kommen die Zähne mit Erde in Berührung, ist das nicht schlimm. Aber Hindernisse wie Metallteile oder große Steine zerstören die Zähne und sind gleichzeitig gefährlich, wenn sie am vorgesehenen Schutz vorbei fliegen.
Deshalb sind Vorsichtsmaßnahmen zu treffen:
- Mindestens einen Schutzhelm mit Visier tragen
- Konzentriert auf Hindernisse achten. Gelegentlich sind alte Metallteile oder gar Bordsteine komplett vom Stamm umwuchert und nicht auf Anhieb zu erkennen.
- Gegenstände im Gefahrenbereich von fünf Metern entfernen oder mit Auffangtafeln schützen. Das klassische Beispiel sind parkende Autos.
- Personenabstand 10 Meter, ggf. auf die andere Straßenseite leiten.
Baumstumpffräsen gibt es von leichten, handgeführten Maschinen bis zu schweren Raupenfahrzeugen oder Anbaugeräten mit Ausleger-Fräsköpfen. Für den Hausgarten kommen Platz bedingt meist die leichten Geräte zum Einsatz. In kleinen Reihenhausgärten müssen sie manchmal sogar durch das Wohnzimmer in den Garten.
Diese leichten Geräte wiegen 150 bis 200 Kg. Mittlerweile sind sie bei den meisten Maschinenparks zu mieten. Die Einstiegsmodelle kosten ca. 120 bis 200 € je Tag. Ein 30cm starker Baumstumpf ist in 20-40 Minuten herausgefräst.
Allerdings arbeiten diese Kleingeräte nur bis etwa 30cm unter Niveau. Wer tiefer gehen will, muss in zwei Schichten arbeiten und das wird wesentlich aufwändiger. Im allgemeinen reicht jedoch die Arbeitstiefe von 30 cm aus.
Die anfallenden Frässpäne sind ein guter Humuslieferant. In Reinform dienen sie als Mulch auf Pflanzflächen. Meist sind sie jedoch mit Erde vermischt und dann arbeiten Sie sie auf Pflanzflächen als Bodenverbesserer ein.
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Vielen Dank für den tollen Beitrag. Sie haben Recht, nach der Baumfällung taucht die Frage auf, ob man den Baumstumpf durch ausgraben entfernen, mit der Seilwinde ziehen, mit der Stubbenfräse ausfräsen oder einfach stehen lassen sollte. Da auch Sie meinen, dass im Vergleich zum Ausgraben und Ziehen von Wurzeln, das Ausfräsen einfacher und sicherer ist, möchten wir dies nun tun. Dafür suchen wir jetzt einen Anbieter in Leipzig. Nach etwas Recherche habe ich z.B. folgenden Online entdeckt: kaminholz-vogel.de/stubben-fraesen-bei-leipzig
Gut zu wissen, dass es bei großen Hartholz-Baumstümpfen sogar Jahrzehnte dauern kann bis sie verrottet sind. Wir haben einen alten Baum gefällt und überlegen nun ob und wie wir den Stumpf am besten entfernen sollen. Ein Bekannter hat mir dazu Baumaschinen mit Schwenkrotatoren empfohlen, weil er meint damit ginge es leichter. Alternativ werden wir wohl eine Baumstumpffräse einsetzen, da diese mit einer hohen Drehzahl arbeiten.
Wir haben ein Baum fällen lassen und nun gibt es nur noch den Baumstumpf. Wir bemerken erst jetzt, dass die Wurzeln vielleicht unsere Terrasse zerstören können. Danke für die Vorwarnungen. Vielleicht ist es besser die Entfernung durchführen zu lassen.