Der Mähroboter / Rasenroboter – des Mannes liebstes Kind.

Mähroboter / RasenroboterMähroboter sind mehr, als nur angenehme Helfer. Sie liefern ein perfektes Schnittbild, sind leise und aus ökologischer Sicht ideal. Daher haben sie sich in rasantem Tempo in vielen Hausgärten etabliert. Aber wo Licht ist, fällt auch Schatten. Deshalb will ich Sie mit fünf weiteren Schwerpunktseiten umfassend an das Thema heranführen. Sie dürfen also gerne aus meinen Fehlern und Erfahrungen lernen.

Diese allgemeinen Fragen besprechen wir gleich auf dieser Seite:

  • Wie arbeiten die Geräte überhaupt?
  • Ist ein Mähroboter in Ihrem konkreten Fall geeignet?
  • Was sind die Vor- und Nachteile gegenüber herkömmlichen Sichelmähern?

Das Prinzip

Der Rasenroboter ist im Prinzip ein Akkumäher der Luxusklasse. Die Vollautomaten stehen auf der Ladestation in einer Ecke der Rasenfläche. Sie bewegen sich wie von Geisterhand, weichen Hindernissen aus und finden schließlich auch ihre Ladestation wieder.

Ein Begrenzungsdraht wird entlang der Rasengrenze ober- oder unterirdisch verlegt, mit speziellen Nägeln befestigt und an die Steuereinheit an der Ladestation angeschlossen. Dieser Draht gibt dem Mäher das Begrenzungssignal.

Der Mähroboter fährt die Rasenfläche so oft und so lange ab, wie ihm bei der Programmierung befohlen wurde. Die meisten Rasenroboter mähen nicht etwa Bahn für Bahn, sondern fahren nach dem Zufallsprinzip einfach drauf los – kreuz und quer solange, bis sie fertig sind. Geben Sie Ihrem Helfer aber auch die Chance, mal abzukühlen! Ein Minimäher kommt bei 1000 qm Rasenfläche nicht mehr zum stehen. Das würde er sicher nicht lange mitmachen.

Für welche Flächen ist ein Mähroboter geeignet?

Plattenweg als MähkantePrinzipiell sind Mähroboter für alle intensiv gepflegten Rasenflächen geeignet. Das heißt, alle Rasenflächen, die regelmäßig kurz gemäht werden, sind für den Rasenroboter geeignet. Es gibt jedoch einige Pferdefüße, die zu bedenken sind:

Über Tiefgaragen kann das Bewehrungseisen im Beton die Wirkung des Induktionsdrahtes stören oder gar außer Kraft setzen. In solchen Fällen kann ein Mähroboter ohne Begrenzungsdraht sinnvoller sein.

Ist keine Rasen-Mähkante bzw. keine Trennung zur Pflanzfläche vorhanden, dann wird der Roboter entweder nicht das ganze Gras mähen oder er mäht unter Umständen auch die benachbarten Bodendecker platt.

Ungeeignet ist ein Mähroboter für naturnahe Gärten, in denen auch Löwenzahn und Gänseblümchen auf dem Rasen eine Chance haben sollen. Bei Blumenwiesen versteht es sich von selbst, dass der Rasenroboter nichts ausrichten kann.

Die Vorteile des Rasenroboters

  • Der Schnitt ist besonders sauber, weil die Geräte mit ein bis drei, mit hoher Drehzahl rotierenden Messern mähen.
  • Deshalb ist der Rasenroboter auch sehr leise – ein Genuss für die Ohren.
  • Das Schnittgut bleibt natürlich liegen. Somit kann man den Mähroboter – wie den Spindelmäher auch – in die Kategorie der Mulchmäher einreihen. Ökologisch gesehen ist der Rasenroboter also optimal, weil der organische Kreislauf geschlossen ist. Das sehr feine Schnittgut vorrottet in kürzester Zeit und sorgt wieder für Nährstoffe.
  • Dadaurch sparen Sie etwa 40-60 % der üblichen Düngemenge. Ich streue seit dem Einsatz des Mähroboters nur noch eine Starterdüngung im Frühjahr und im Herbst nach Bedarf die halbe Menge Kalidünger. Genauere Infos zur Düngung finden Sie im Artikel Rasen düngen – die Praxis.
  • Die Betriebskosten sind niedrig. Der Energieverbrauch ist zu vernachlässigen. Die Klingen sind zum Saisonbeginn zu wechseln. Ansonsten gibt es, von der Reinigung abgesehen, keine Servicearbeiten. Schwachpunkt ist lediglich der Akku. Bei optimaler Erhaltungsladung auch über die Wintermonate sollte er zehn Jahre durchstehen.

Die Nachteile

  • Die Anschaffungskosten für einen Rasenroboter liegen deutlich über den herkömmlichen Mähern. Sieht man von den „Billigprodukten“ ab, sind für die gängigsten Qualitäts-Modelle ca. 500-2000 € zu berappen. Nach oben sind die Grenzen sehr flexibel.
  • Der Begrenzungsdraht! oberirdisch verlegt, ist es unmöglich, den Rasen zu lüften oder zu vertikutieren. Unterirdisch verlegt sind Schäden am Begrenzungskabel nicht leicht zu beheben und noch schwerer zu finden.
  • Es gibt z.Z. drei Geräte auf dem Markt, die ohne Begrenzungsdraht arbeiten. Sie sind unverhältnismäßig teuer und infolge fehlender Automatisierung keine wirklichen Helfer. Aber ich denke, die zukünftige Entwicklung wird in diese Richtung gehen.
  • An steileren Böschungen kommt der Roboter an seine Grenzen. Nicht nur deshalb sollten Sie auch das Kleingedruckte in den Herstellerangaben lesen. Besser noch, selbst im Praxisbetrieb anschauen.
  • Übliche Sichelmäher saugen durch den Luftwirbel nicht nur das gemähte Gras auf, sondern im Frühjahr auch Blütenblätter und im Herbst das Laub. Das kann der Rasenroboter nicht. Er lässt alles liegen. Und bei Regen sammeln sich Grasklumpen unter dem Chassis, die er einfach fallen lässt, wann und wo er will.
  • Unerwünschte Gräser wie das einjährige Rispengras (Poa annua) wachsen sehr flach und samen extrem früh aus. Durch den fehlenden Luftsog wird dieses Gras weder aufgerichtet und abgeschnitten noch der Samen aufgesogen. Dies führt zur schnellen Verbreitung des einjährigen Rispengrases, das nicht strapazierfähig und deshalb unerwünscht ist.
  • Für den einwandfreien Betrieb ist eine mindestens 15 cm breite Mähkante nötig, damit der Mäher nicht in die angrenzenden Pflanzen fährt.

Auf den weiterführenden Seiten steigen wir tiefer ein:

Der beste Mähroboter

Der beste Mähroboter – die Qual der Wahl.Rasenroboter im Einsatz Hier besprechen wir die verschiedenen Arbeitsweisen der Rasenroboter. Mit oder ohne Begrenzungskabel, Billigimporte aus Fernost oder deutsche Markenware, die wichtigsten Features und überflüssiger Schnick-schnack. Nach welchen systematischen Kriterien Sie den richtigen Mähroboter für Ihre Bedürfnisse finden.

Die Installation
Bodenplatte-Ladestation

Mähroboter – die Installation. Wo liegen die Fallstricke bei der Installation? Begrenzungskabel ober- oder unterirdisch? Der richtige Platz für die Ladestation. Hindernisse im Rasen

und am Rand.

Der Mähroboter-Erfahrungsbericht

Mähroboter – Testbericht. Über meine Erfahrungen in den ersten Wochen und was ich daraus lernte. Nach den ersten Tagen und Wochen zeigten sich sowohl die Installationsfehler wie auch die unbedachten Nachteile, die in keinem Prospekt zu lesen sind. Jedenfalls kam so manche Überraschung auf mich zu. Lesen Sie und lernen Sie aus meinen Fehlern und Erfahrungen.

Rasenpflege bei Mähroboter

Beim Einsatz eines Mähroboters braucht Ihr Rasen eine andere Pflege als mit herkömmlichen Rasenmähern. Wie Sie Ihren Roboter-Rasen optimal düngen, lüften, vertikutieren und ob Sie ganz auf den guten alten Sichelmäher verzichten können, lesen Sie auf dieser Seite.

Rasenroboter-Garage

Garage für den Rasenroboter – mit Bauanleitung. Rasenroboter-GarageEine Garage für den Mähroboter ist in jedem Fall zu empfehlen. Der bessere Spritzwasserschutz für die Kontakte und noch mehr der UV-Schutz sind die Hauptargumente für eine Rasenroboter-Garage. Worauf Sie beim Kauf achten sollten und wie Sie so eine „Mäherhütte“ selbst bauen können, erfahren Sie auf dieser Seite.

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Fragen und Kommentare zu "Mähroboter / Rasenroboter"

  1. Horst David sagt:

    Hallo Herr Löwer,
    ich werde genau Ihren im Rasenbuch gegebenen Rat befolgen und den Mähroboter bis Ende Sept. fahren lassen und dann (nach gründlicher Säuberung und Messerschleifen) in den Wintergarten schicken. Soll ich die Ladestation vom Netz nehmen oder über den Winter die Ladestation am Netz lassen.
    Ohnehin werde ich die (entweder aktive oder inaktive) Ladestation mit einem umgedrehten Eimer abdecken um Verschmutzung zu verhindern. Ab Oktober beabsichtige ich dann, Ihrem Rat folgend, den Rasen von zzt. 5,00 cm auf 4,50 cm und danach um 1,0 cm auf 3,50 cm mit dem (bei mir elektrischen) Rasenmäher zu mähen damit über den Grasfangkorb das Schnittgut aufgesogen wird und nicht liegenbleibt. Ist das Vorgehen so in Ordnung?

    • Hans sagt:

      Hallo Herr David,
      das ist beispielhaft! Zum Rastenroboter über Winter an der Ladestation gibt Ihnen ein Technik-Freak sicher kompetenter Auskunft. Ich jedenfalls klemme ihn ab und lade Vorsichtshalber Anfang Januar zwischendurch mal auf, aber ich glaube, das braucht es gar nicht.
      Zur Schnitthöhe: 3,5 cm für den letzten Schnitt ist ok. Der Rasen wächst ja immer noch ein bischen nach. Wenn er dann mit 4-5 cm über den Winter kommt, wäre das ideal.

  2. Horst David sagt:

    bei mir ist seit diesem Frühjahr 2019 ein Mähroboter aus der Premiumklasse von al-ko in Betrieb der seine Dienste gut versieht. Die Installation und Programmierung erfolgte durch hiesigen Al-ko Partnerbetrieb, sehr ordentliche Arbeit. Der Mähroboter muss aber alle 2-3 Tage gesäubert werden, man merkt es wenn er lauter wird und unsauber mäht. Wichtig ist das bei verlegten Randsteinen und dahinter befindlichen Palisaden (Pflanzbeetabgrenzung) mind. 18 cm Platz sein müssen, sonst bleibt Zuviel Rasen am Rand stehen. Ohnehin schneide ich alle 2 – 3 Wochen die Rasenkanten mit einer Rasenkantenschere exakt um ein sauberes Bild zu bekommen.

    • Hans sagt:

      Hallo Herr David,
      Respekt vor Ihrem Einsatz! Soweit geht die Liebe zum Rasen bei mir nicht. Ich fahre die Ränder mit dem üblichen Sichelmäher nach, weil ich noch Stellen habe, an denen ich den Führungsdraht zu knapp verlegt habe oder wo z.B. ein Lavendel wunderschön in die Rasenfläche ragt (den will ich nicht abschneiden). Ganz ohne den alten Mäher geht es bei mir nicht.

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