Das sind die Themen:
Gartenarbeiten im Winter? Was sollte es da draussen zu tun geben? Eine ganze Menge, von wenigen Handgriffen mit großer Wirkung bis zu umfangreichen Schnittarbeiten, für die im Herbst keine Zeit war.
Immergrüne Kübelpflanzen wässern
Eine der Gartenarbeiten im Winter, an die nur wenige denken: Immergrüne, eigentlich winterharte Pflanzen, die im Balkonkasten oder im Kübel stehen sind bei längeren Frostperioden zu wässern. Diese Pflanzen halten den Frost aus, wenn sie im Garten ausgepflanzt und eingewurzelt sind. Dann können sie sich selbst mit Wasser versorgen.
Im Gegensatz zu den laubabwerfenden Pflanzen verdunsten immergrüne Gehölze auch im Winter Wasser. Bei Frostperioden über mehrere Wochen ist das gefrorene Wasser nicht verfügbar. Immergrüne im Kübel können deshalb vertrocknen.
Da hilft nur, den Kübel für wenige Tage frostfrei zu stellen und nötigenfalls zu wässern, sodass die Pflanzen wieder Wasser „tanken“ können. Mehr erfahren Sie unter Kübelpflanzen richtig überwintern.
Stammschutz für Jungbäume
Sicher haben Sie an Obstwiesen schon weiß gestrichene Stämme gesehen. Besonders Jungbäume sind besonders anfällig für Frostrisse, die zur totalen Zerstörung des Baumes führen können. Warum?
Die gefährlichste Zeit ist Dezember bis März. Besonders im Februar/März, wenn nach stärkerem Nachtfrost die Sonne auf die gefrorenen Stämme scheint, reißen die Stämme auf, weil die Temperaturunterschiede im Stamminneren und an der dunklen Stamm-Oberfläche zu groß sind.
Abhilfe schafft z.B. eine Schilfmatte, die den Stamm vor direkter Sonne schützt. Einfacher geht das mit spezielle Stammschutz-Farbe. Der weiße Anstrich ist elastisch, also mitwachsend und reflektiert die Sonnenstrahlen in den ersten Jahren. Hat der Baum nach einigen Jahren eine Borke ausgebildet, ist der Stammschutz nicht mehr nötig.
Gefrierschutz am Gartenteich
Im Spätherbst keschern Sie tote, organische Substanz wie gefallenes Laub, Algen und abgestorbene Pflanzenreste ab. Deren Zersetzung würde dem Teichwasser Sauerstoff entziehen. Die Wasserpflanzen schneiden Sie zurück, wobei Sie in der Uferzone mindestens 20cm stehen lassen. Das hält den Teich länger Eisfrei bzw. ermöglicht bei leichter Eisbildung noch den so wichtigen Sauerstoff-Austausch.
Ist die Teichpumpe ausgebaut und der Schlamm mittels Teichschlammpumpe abgesaugt, geht es darum, den Teich halbwegs Eisfrei über den Winter zu bringen. In den letzten Jahren hatten wir keine wirklich gefährlichen Winter mehr für die Fische. Sollte sich jedoch über eine längere Frostperiode hinweg ein dicker Eispanzer bilden, ist es zu spät für einen Frostschutz.
Deshalb sind Eisfreihalter ratsam, die auch im Winter Sauerstoff in den Teich pumpen und am tiefsten Punkt ausströmen. In keinem Fall die Eisdecke zerschlagen, aber das wissen Sie ja als Teichliebhaber.
Wasserleitungen abdrehen
Dass Sie das Gartenwasser abdrehen müssen, ist ja klar. Ich habe nun schon einige Reparaturen hinter mir, weil ich das Wasser zwar abgedreht, aber nicht alle Ventile geöffnet habe. Bleibt irgendwo noch ein Eispfropfen hinter dem Ventil, kann es platzen. Auch „Wassersäcke“ sind gefährdet, d.h. wenn die Leitung nicht so verlegt ist, dass sie komplett leer laufen kann, ist der Frostschaden vorprogrammiert.
Rasenmäher einwintern
In der Regel wird der Rasen im November zum letzten mal gemäht. Dann wird gleichzeitig das letzte Fall-Laub aufgenommen und kompostiert. Bis März wird der Mäher dann nicht mehr gebraucht. Zeit also für einen Rund-um-Service: Messer schleifen, Zündkerze und ggf. Motoröl wechseln, Ansaugstutzen und Auswurfkanal reinigen.
Besonders wichtig ist es, den Vergaser bei geschlossenem Benzinhahn leer laufen zu lassen, damit er nicht verklebt. Dann springt der Motor im Frühjahr leichter wieder an.
Sträucher und Obstbäume schneiden
Aus der Sicht der Bäume und Sträucher ist der Zeitpunkt des Rückschnitts zweitrangig. Prinzipell kann der Baum größere Schnittflächen während der Vegetationsperiode schneller verschließen. Das spricht bei radikalen Schnittarbeiten für einen Sommer- oder Herbstschnitt.
Allerdings sind die Brutzeiten der Vögel zu beachten. Die wollen wir ja nicht stören. Deshalb sollten wir von März bis zumindest Juli nur an den Sträuchern und Bäumen arbeiten, wenn es unbedingt nötig ist. Aber meist ist im Frühjahr und Sommer ohnehin kaum Zeit für Schnittarbeiten. Also haben wir den Ganzen Winter Zeit, die Sträucher wieder zu verjüngen. Weitere Infos zum Sträucher schneiden finden Sie unter „Sträucher richtig schneiden“.
Rasen bei Frost nicht betreten
Betreten Sie gefrorenen Rasen bei Frost, werden Sie das noch viele Wochen danach sehen. Beim Betreten brechen Sie die gefrorenen Grashalme unten an der Basis ab. Die Gräser brauchen dann oft weit bis ins Frühjahr, bis sie sich wieder regenerieren.
Barbarazweige
Blütenzweige aus dem eigenen Garten sind immer noch am schönsten. Im Frühling ist das kein Problem, denn da blüht es überall. Aber gerade im Winter, wenn alles grau und draußen kaum eine Blüte zu sehen ist, tun Blütenzweige in der Vase besonders gut.
Es gibt eine Reihe Winterblüher, denen wir uns bedienen können, zum Beispiel Winterjasmin, Winterblühende Zierkirschen, Winterschneeball oder Zaubernuss.
Viele Frühjahrsblüher können Sie aber auch antreiben. Ab Anfang Dezember, wenn die Zweige erste Nachtfröste hinter sich haben, lassen sie sich zuverlässig antreiben. Genauer gesagt, ab dem „Barbaratag“ am 4. Dezember. In den letzten Jahren gab es jedoch keinen ordentlichen Frost mehr. Dann hilft es, den Zweigen in der Gefriertruhe für zwei bis drei Tage einen zünftigen Winter vorzugaukeln. Aber Achtung: langsam abkühlen und langsam wieder auftauen und nicht gleich bei 20 °C ans Wohnzimmerfenster.
Damit Sie mehr Freude an Ihren Barbarazweigen haben, hier einige Tipps:
- Stellen Sie die Zweige nicht zu warm. 10-14 °C reichen zum antreiben völlig aus. Zu hohe Temperaturen und trockene Luft führen zu vorzeitigem Abfallen der Blütenknospen, bevor sie sich öffnen.
- Wählen Sie die Zweige mit Bedacht: Dünne Blattknospen treiben nur laub. Suchen Sie Zweige mit den dicken Blütenknospen aus.
- Besprühen Sie die Zweige täglich, besonders wenn sie wärmer stehen und sich die Blüten öffnen, mit etwas Wasser, damit die Knospen nicht vorzeitig abfallen.
Besonders geeignet und meist auch ohne Frost anzutreiben sind folgende Arten: (Zier)- Kirschen, Pflaumen, Schlehen, Forsythien, Zierjohannisbeere, Hollunder, Apfel, Ginster, Flieder.
Vogelhäuschen
Jetzt ist es Zeit, an die Vögel zu denken. Die sind dankbar für einen geschützten Platz und geeignetes Futter. Das Vogelhaus soll möglichst frei stehen, mindestens in 150 cm Höhe, damit sich die Vögel bei drohender Gefahr durch Marder oder Katzen in Sicherheit bringen können.
Am Sichersten ist es, die Vogelhäuschen an einem Ast frei aufzuhängen, sodass sie vom Boden oder Stamm aus von Feinden nicht zu erreichen sind. Am besten sind geschlossen Vogelhäuschen, die innen trocken bleiben und auch Windschutz bieten.
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